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AGK Hochleistungswerkstoffe GmbH

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Sollten Markennamen anderer Unternehmen verwendet werden, so dient dies nur zur Beschreibung bekannter marktüblicher Werkstoffe.

A

AES
AES wird als Abkürzung für Alkali-Erdalkali-Silikatwolle verwendet.
Additive
Als A. werden Chemikalien bezeichnet, die zusätzlich zu den mengenmäßig hauptbestimmenden Grundsubstanzen zugefügt werden. Dies können Katalysatoren, Farbstoffe, Flammschutzmittel, Trennmittel oder ähnliches sein.
Alkalioxide
Oxide der Chemischen Elemente der Alkalimetalle in der 1. Hauptgruppe des Periodensystems. Wichtige Vertreter der Alkalimetalloxide sind Natriumoxid (Na2O) und Kaliumoxid (K2O).
Aluminiumsilikatwolle
A. auch ASW(-Wollen) wurden früher als Keramikfasern bezeichnet.
Atlasgewebe
Das A. ist ein einfaches Gewebe, welches kostengünstig herzustellen ist. Es ist eine Bindung/Webart, die zu einem sehr flexiblen Gewebe führt.
Aramid
Bei A. - insbesondere p-Aramid- handelt es sich um hochmolekulare Verbindungen. Der Name leitet sich wahrscheinlich von aromatischen Polyamiden ab. Kennzeichnend sind Amidgruppen (–CO–NH–) an aromatischen Ringen. Man unterscheidet chemisch grob in meta-Aramid (beispielhafter Markenname Nomex), para-Aramid (beispielhafter Markenname Kevlar, Twaron), meta-Aramid-Copolymer (beispielhafter Markenname Technora). A. zeichnet sich durch eine hohe Zug- und Reißfestigkeit aus. Die Zugfestigkeit von m-Aramid (meta-Aramid) ist dagegen etwas geringer. Unter Temperatur verkohlt A. nur, da der Schmelzpunkt höher liegt. Aus A.-fasern lassen sich Garne herstellen aus denen die verschiedensten Textilien produziert werden können. Da diese auch so weiterverarbeitet werden können, sind auch die unterschiedlichsten Kombinationen mit anderen Textilien möglich. So sind Kombinationen mit Metall- oder auch Glasgeweben möglich. Bei AGK sind zudem Filzkombinationen von Aramid erhältlich. Ein konkurrierende Faserklasse ist PBO.
Asbest
Lt. TRGS 517 fallen unter A. die folgende sechs Silikate mit Faserstruktur: Chrysotil (Mineral der Serpentingruppe) sowie die Amphibolasbeste Aktinolith, Amosit, Anthophyllit, Krokydolith und Tremolit.
ASTM
American Society for Testing and Materials

Ausdehnungskoeffizient
Der lineare thermische Ausdehnungskoeffizient gibt bei festen Körpern die relative Änderung der Länge je Grad Temperaturerhöhung an. (=Ausgangslänge; T=Temperatur)
Längenausdehnung:
z.B. in 10-6/K: Gußeisen= 9-10; Duroplaste= 10-80; Thermoplaste= 70-250
Avivage
Für A. siehe Schmälze.

 

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B

Baustoffklasse
B. dienen der Klassifizierung von Baustoffen nach Brennbarkeit bzw. Brandverhalten. B. werden gemäß der DIN EN 13501‑1 ermittelt.
BMC, Bulk Molding Compound
B. ist ein Verfahren zur Herstellung duroplastischer Formteile. Kennzeichen ist eine duroplastische Harzmatrix, zumeist basierend auf Polyesterharz oder Vinylesterharz mit Verstärkungsfasern und Füllstoffen (Kreide oder Aluminiumhydroxid). Teilweise existieren BMC-Rezepturen mit nur 20% Harzanteil. Die Armierungsfasern sind zumeist kurze Glasfasern, damit auch geringe Wandstärken abgebildet werden können. B. eignet sich zum Spritzgiessen, Umspritzen, Spritzpressen, Heisspressen oder Spritzprägen. Mittels Styrolzugabe lässt sich die Schwindung so drastisch reduzieren, dass eine hohe 3D Abbildung erzielt werden kann. Ein ähnliches Verfahren ist SMC.
Biegefestigkeit
Die B. ist die Biegespannung bei Bruch. Insbesondere bei Schichtpressstoffen, die ja nicht homogen aufgebaut sind, ist die B. senkrecht zur Schichtrichtung die entscheidende pysikalische Größe. Bei der Prüfung der B. wird des weiteren die Verstärkungsart berücksichtigt, indem die Probekörper aus beiden Achsen entnommen werden müssen.
Bindungen von technischen Textilien
Technische Gewebe kann man in verschiedene B. herstellen. Ein Gewebe besteht zumeist aus zwei verarbeiteten Fäden/Garnen, die zumeist um 90° versetzt zueinander sind. Sie werden zumeist als Kette und Schuß bezeichnet. Bei der Verarbeitung hat man nun viele Möglichkeiten. So z.B. wie viele Kettfäden nebeneinader liegen bis ein Schußfaden kommt.
Atlasbindung
Leinwandbindung: hier kommt grundsätzlich ein Kettfaden abwechselnd über und unter einem Schussfaden zu liegen; es entsteht ein sehr enges Gewebe. Es ergibt sich ein Schachbrettmuster, welches auf beiden Gewebeseiten identisch aussieht.
Karobindung
Köperbindung: ist eine der Standarbindungen für Gewebe (z.B. Jeansgewebe). Charaktristisch ist zumeinst ein diagonales Muster.
Kreuzköperbindung
Blähglimmer
Für B. siehe Vermiculit
Boro-Silikatglas
B. soll gemäß DIN 1259 zwischen 7 und 15 Prozent Boroxid enthalten. Diese Zugabe führt zu einer hohen Temperaturwechselbeständigkeit, wie es u.a. für Laborglas oder auch hitzebeständige Trinkgläser von Vorteil ist. Weitere positive Eigenschaften sind eine gute Säurebeständigkeit und eine hohe hydrolytische Beständigkeit. Das häufig verwendete E-Glas enhält zumeist einen Anteil B2O3 von bis zu 10% und wird häufig als Alumo-Borosilicatglas bezeichnet.

C

Calciumoxid
C. chemisch abgekürzt CaO bzw. umgangssprachlich Branntkalk oder Ätzkalk. C. kommt in der Natur nur gering vor, da es hygroskopisch ist und mit Wasser zu Calciumhydroxid reagiert. Der umgangsprachliche Name weist auf die Herstellung hin. Calciumcarbonat (CaCO3), aus Kalkstein, Kreide, Marmor, wird bei über 800°C gebrannt und Kohlendioxid (CO2) entsteht zusätzlich. C. hat einen Schmelzpunkt von 2570-2580°C und ist damit hochhitzebeständig.
Calciumsilicat
C. chemisch CaSiO3 ist das Calciumsalz der Meta-Kieselsäure. Es ist hochtemperaturbeständig (Schmelzpunkt 1700°C). In natürlicher Form ist es in dem Mineral Wollastonit zu finden. C. kann man zudem durch die Reaktion von CaO mit SiO2 erzeugen. Es ist so gut wie unlöslich in Wasser. Als weisser geruchloser Füllstoff ist es für den Kontakt mit Lebensmitteln zugelassen. Als Verstärkungsstoff in Thermoplasten erhöht es Zug- und Biege-E-Modul, sowie die Kratzfestigkeit.
Die Herstellung von C.-Platten erfolgt zumeist nach dem Hatschek-Verfahren. Ein Brei aus CaSiO3, Zellstoff und Wollastonit wird auf ein Vlies aufgetragen und je nach Dicke - ggf. mehrfach auf eine Trommel aufgewickelt - Anschliessend wird diese Trommel abgerollt, zugeschnitten und ggf. gepresst. Abschliessend können diese Platten noch "gebacken" werden.
CF
gelegentlich Abkürzung für Kohlenstofffaser;
Carbonfilz
Isolierfilz welches zumeist aus verbrannten Polyacrylfasern hergestellt wird. Insbesondere unter Luftabschluss ist C. ein hervoragender Isolator. Es wird auch als CFC-Hartfilz bezeichnet.
CFC, Carbon-Faser verstärktes Carbon
C. weisst durch seine Faserstruktur eine sehr hohe Festigkeit auf. Erstaunlicherweise wird es unter Temperaturbelastung erst einmal härter/fester. Es wird bei ca. 2200°C hergestellt. Seine Struktur wird durch die Anzahl der Filamentstänge bei der Webung festgelegt. Grobe Strukturen entstehen durch 12000 Filamentstränge, feinere und auch festere Strukturen erzielt man mit eher 8000 Filamentsträngen.
CFK
Carbonfaserverstärkter Kunststoff. Kohlenstofffaser eingebettet in eine Kunststoffmatrix, mit hervorragenden mechanischen Eigenschaften. Unterscheidung in hochmodulige (M) oder ultrahochmodulige (UHM) Fasern und solche mit hoher Festigkeit (T).
Chemische Beständigkeit
Die C. eines Werkstoffes bestimmt neben seinen physikalischen Eigenschaften die Einsetzbarkeit in verschiedenen Anwendungsbereichen.
CTI
Die Abkürzung CTI = comparative tracking index ist eine Größe aus der elektrischen Eigenschaft der Kriechstromfestigkeit.

 

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D

Dichte
1. Massendichte (spezif. Masse): Die Dichte (Kurzz.: d oder D.) eines einheitlichen Stoffes ist definiert als die Masse der Vol.-Einheit, also die in 1 cm3 (bzw. 1 l) enthaltene Masse in g (bzw. kg) ausgedrückt. Mithin hat die D. die Dimension Masse/Volumen. Demgegenüber definierte man früher die relative Dichte (Kurzz.: d) od. das spezifische Gewicht eines Stoffes durch Vgl. mit einem Standard, wodurch die D. eine dimensionslose Zahl wurde. Zum Vgl. diente Wasser von 4°, dessen Dichte gleich 1 gesetzt wurde. Wenn also z.B. für Quecksilber die D. 13,6 angegeben wird, bedeutet dies, daß Quecksilber 13,6mal so schwer ist wie Wasser von 4°. Bei Gasen wird gelegentlich die Luftdichte gleich 1 gesetzt. Außerdem mußte bis zum Inkrafttreten des „Gesetzes über Einheiten im Meßwesen“ (1970) zwischen der Dichte (spezif. Masse) u. der Wichte (spezif. Gewicht) eines Stoffes unterschieden werden; da das Gewicht als „Masse mal Beschleunigung“ definiert war, mußte sich das spezif. Gew. (angegeben in Pond/ cm3) in Abhängigkeit von der jeweiligen Ortslage (d.h. von der Erdanziehung) ändern, während D. überall in der Welt denselben Wert hat. Da nunmehr Gew. u. Masse gleichgesetzt sind, entfällt der (ohnehin höchstens 0,3% betragende) Unterschied in den Zahlenwerten von Dichte u. spezif. Gewicht, u. beide Begriffe können als Synonyma verwendet werden.
2. In der Technik spielen andere Dichtetypen eine Rolle: Fülldichte ist die Masse der Vol.-Einheit von lose eingefülltem Pulver. Klopfdichte ist die Masse der Vol.-Einheit eines durch Klopfen möglichst dicht gelagerten Pulvers. Preßdichte ist die Masse der Vol.-Einheit eines Pulvers nach Anwendung von Preßdruck. Reindichte ist die auf das Vol. des Festkörpers allein bezogene D. eines porösen, faserigen od. körnigen Stoffes, die Rohdichte dagegen wird auf das Vol. der ganzen Stoffmenge einschließlich der Zwischenräume (z.B. Poren) bezogen. Die Schüttdichte von pulverförmigen u. kurzfaserigen Preßmassen ist die Masse eines bestimmten Vol. der in bestimmter Weise geschütteten Preßmasse. Sinterdichte ist die Masse der Vol.-Einheit eines gesinterten Stoffes. Die Stopfdichte von langfaserigen u. schnitzelförmigen Preßmassen ist die Masse eines bestimmten Vol. der in bestimmter Weise verdichteten Preßmasse. Teilchendichte ist die Rohdichte eines einzelnen Teilchens; diese entspr. bei porenfreien Teilchen der Reindichte des entspr. kompakten Feststoffes.
Quelle: CD Römpp Chemie Lexikon – Version 1.0, Stuttgart/New York: Georg Thieme Verlag 1995
3. Bei Textilien spielt die sogenannte lineare Dichte eine Rolle. Also Masse in Relation zur Länge -> dtex.
Dichte mit unterschiedliche Masseinheiten
   
g/cm3 = kg/dm3 =1000kg/m3 g/cm3 = g/ml = 1000kg/1000L
Dielektrizitätszahl
Die D. ist der vom Isolator abhängige Quotient aus der Kapazität des gefüllten zum leeren Kondensator. Die D. hat keine Einheit.
DIN
Deutsches Institut für Normung
DIN 13
Die DIN 13 beschreibt die technischen Spezifikationen für metrische Gewinde.
Die AGK orientiert sich an dieser DIN um Gewindestangen u.a. aus DuroBest® zu fertigen.
DIN 7707
Veraltete Norm für Schichthölzer, die durch DIN EN 61061 Teile 1 bis 3 ersetzt wurde. Insbesondere wird dort noch Isoliervollholz (IVH) in den Ausprägungen getränkt (IVHT) und gepresst (IVHP) zusätzlich unterschieden. Weiterhin unterscheidet die DIN in Kunstharz-Preßholz und Kunstharz-Preßholz für spezielle Anwendungen. Nur für letztere Qualitäten wurden elektrische Eigenschaften ermittelt. Daher ist davon auszugehen, dass die DIN EN 61061 insbesondere die aktuelle Marktlage und die technischen Anforderungen im Elektroisolierbereich widerspiegelt.
DIN 7735 EN
Alte Norm für Schichtpressstoffe, die durch die Normenreihe EN 60893 ersetzt wurde.
DIN 53480
Zurückgezogene Norm zur Ermittlung der Kriechstromfestigkeit. Ersetzt durch DIN EN 60112; VDE 0303-11.
DIN EN 60085 VDE 0301-1:2005-5
Dies Norm beschreibt die thermischen Anforderungen an elektrische Isolierungen. Insbesondere die altbekannten Wärmeklassen sind Thema dieser Industrienorm.
DIN EN 60893 (=VDE 0318)
In dieser Europäische Norm für Platten aus Schichtpressstoffen findet man die Klassifikation der Laminate, technische Grundeigenschaften und relevante Prüfverfahren. Die duroplastischen Werkstoffe der AGK erfüllen diese Norm bzw. übererfüllen diese Norm durch Vereinigung der Eigenschaften in einem einzigen Werkstoffe.
Ebenfalls werden in dieser DIN die wesentlichen Toleranzen der hergestellten Materialien genannt.
DIN EN 61061
Ist die DIN, die Kunstharzpresshölzer (KP) in ihren technischen Eigenschaften klassifiziert und die relevanten Prüfverfahren für die KP-Hölzer vorgibt. Neben Kunstharzpresshölzern beschäftigt sich diese DIN nicht nur mit Tafeln/Platten, sondern auch mit Ringen aus technischen Hölzern. Diese DIN ersetzt die wesentlich ältere DIN 7707.
Druck
Unter Druck versteht man das Verhältnis einer senkrecht auf eine Fläche wirkende Kraft zur Größe dieser Fläche. D. wird gemessen als [p]= Die Einheit des Drucks wird bei der AGK zumeist als N/mm2 angegeben. Dies entspricht auch 1 MPa. Je höher der Wert, desto höher ist die Belastbarkeit des Werkstoffs. In vielen Fällen verringert sich der intermolekulare Zusammenhalt eines Stoffes bei Temperaturanstieg, dies hat auch Auswirkung auf die Druckfestigkeit. Diese sinkt in den meisten Fällen. Das wesentliche Messverfahren bestimmt sich nach DIN . Bei Schichtpressstoffen unterscheidet man grundsätzlich die Schichtrichtung. Senkrecht zur Schicht ergeben sich zumeist wesentlich höhere Werte als paralell zur Schicht. In letzterem Fall spalte sich eher das Material mechanisch auf. Die AGK misst die Druckfestigkeit grundsätzlich nach DIN EN ISO 604 nach.
Umrechnung Druck bzw. Umrechnung Druck
dtex
Die Einheit dtex ist eine Ableitung von tex, mit der die Feinheit von Garnen, Zwirnen, Seile beschrieben wird. 1tex ist ein Gramm pro 1000m. Je höher der tex Wert, desto gröber ("dicker") das textile Produkt. Bei Zwirnen findet eine einfache Formel Anwendung ein Zwirn aus 4 Garnen zu 100tex hat 400tex.
lineare Dichte mit unterschiedliche Masseinheiten
spezifischer Durchgangswiderstand
Der spezifische Durchgangswiderstand [p] beschreibt das Verhältnis von angelegter Spannung zum durchfließenden Strom eines festgelegten Prüfkörpers. In seiner Spezifität sind die Geometrie des Körpers als auch die Elektrodenfläche entscheidende Berechnungsgrundlagen für den spezifischen Durchgangswiderstand. Der D. ist der Kehrwert zur Leitfähigkeit.
Da der spezifische Durchgangswiderstand [p] sich auf die Dicke des Prüfkörpers bezieht, hat er die Einheit Ohm*m, bzw. wird häufig auch als Ohm*cm angegeben.
Der spezifische Durchgangswiderstand ist stark vom Material abhängig, was mit der chemischen Zusammensetzung zu erklären ist. Die Leitung von Strom erfolgt mittels Elektronen oder Ionen, welche im Material vorhanden sein müssen oder aktiviert werden müssen. So hat kann ein Natronkalkglas ein [p] = > 105 Ohm*cm, ein Quarzglas aber schon ein [p] = > 1016 Ohm*cm haben. Thermoplastische Kunststoffe haben je nach molekularem Aufbau einen [p] von > 1014 Ohm*cm, destilliertes Wasser 109 Ohm*cm, Silber > 15,9 10-3 Ohm*cm , Graphit 8*10-4Ohm*cm, Meerwasser 500 103 Ohm*cm , Glimmer > 1015 Ohm*cm, duroplastische Massen > 1012 Ohm*cm. Daraus folgt  als Faustformel, dass ein hoher Wert einen schlechten elektrischen Leiter charakterisieren kann.
Der spezifische Durchgangswiderstand ist von der Temperatur abhängig, was wiederum mit dem chemischen Aufbau und der Konfiguration von Molekülen und Atomen zu tun hat. Bei thermoplastischen Werkstoffen kann man festhalten, dass grundsätzlich der spezifische Durchgangswiderstand mit steigender Temperatur sinkt.
Durchschlagsfestigkeit
Die Durchschlagsfestigkeit gibt den Wert an, ab der es zu einem Spannungsdurchschlag kommt. Hierbei wird das Material temporär ggf. auch dauerhaft leitend. Sie ist das Verhältnis von Spannung zur Materialstärke.
Duroplaste
D. sind Kunststoffe, die nach einmal erfolgtem Aushärten nicht mehr erweichen und prinzipiell nur noch spanabhebend verarbeitbar sind. Aufgebaut sind sie aus kettenförmigen Makromolekülen, die untereinander zu einem 3D Netz verbunden sind. Als Härten bezeichnet man den chemischen Vernetzungsvorgang. Zum Reaktionsharz kann man hierzu einen Härter geben, Temperatur oder UV-Strahlung einwirken lassen. D. lassen keine Dehnung zu, durch Erhitzen wird nur der Netzzusammenhalt zerstört; sie sind unlöslich und unschmelzbar (da ihre Schmelztemperatur zumeist über ihrer Zersetzungstemperatur liegt). Sie zeichnen sich durch ihre Härte und Formbeständigkeit aus. Sie können klassifiziert werden als Polykondensate oder Polyaddukte.

Polykondensat

 

Polyaddukte

 

Alkyd-Harz

 

Epoxid-Harz

EP

Alkyl-Harz

 

vernetzte Polyurethane

 

Harnstoff-Harz

UF    

Melamin-Harz

MF    

Phenol-Harz

PF    

Polybenzimidazol

     

Polyimid

PI    

Siliconharz

SI    

Thioharnstoff-Harz

     

ungesätt. Polyesterharze

UP

 

 

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E

Edelstahl
E. ist ein weitgefächerter Begriff und besagt erstmal, dass es sich um edlen Stahl, also einen Stahl hoher Reinheit handelt. Rostfreie Edelstähle sind die spezielleren Sorten. Die häufigsten sind die austenitischen Stähle V2A und V4A, in qualitativ besserer Reihenfolge. V4A enhält eine zusätzlichen Anteil von Molybdän, der für eine bessere Korrosionsfestigkeit sorgt. Einige Stähle nach AISI 316L (AISI=American Iron and Steel Institute) sollen die Standards für V4A erfüllen. Dies ist allerdings immer von der genauen Analyse abhängig.
Elastizitätsmodul, E-Modul
Das E. ist das Verhältnis der erforderlichen Spannung zur relativen Längenänderung (Dehnung)
Das E. wird allzuhäufig als E-Modul bezeichnet.  Das E. von Stahl ist eher hoch (da "steif") im Gegensatz zum geringen E. von Gummi. Das E. bietet eine Antwort auf die Frage: "Wie viel Widerstand setzt ein Material seiner Verformung entgegen?". Das E. ist abhängig von Temperatur, Feuchtigkeit, Geschwindigkeit der Verformung, ...

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E-Glas
auch Elektrizitäts-Glas ist ein alkaliarmes Textilglas. -> Glas
Entflammbarkeit
Die E. ist eine Anforderung aus der EN 60893-2. Sie wird getestet nach IEC 60695-11-10. In der Testnorm ist es zumeist das Verfahren B, das angewandt wird. Ein Prüfkörper wird dabei für 10 s direkt in eine 2 cm hohe Flamme gehalten. Nach Verlöschen des Materials wird dies ein zweites Mal wiederholt. Damit ein Material als V0 bewertet werden darf, muss die Nachbrenndauer <≤ 10 s, die Prüfsatzgesamtbrenndauer (fünf Sätze) <≤ 50s, die Nachglühdauer nach 2. Beflammung ≤ 30s sein, sowie die Watte unter dem Prüfkörper sich durch abtropfendes Material sich nicht entzünden und der Probekörper auch nicht über seine gesamte Länge abbrennen. Das V der Klassifikation gibt den Hinweis darauf, dass der Prüfkörper vertikal eingespannt wurde. Die Entflammbarkeit kann man durch Flammschutzmittel reduzieren. siehe auch UL
Entschlichtung, thermische
Glasfasern werden mit einer - zumeist - organischen Textilschlichte versehen. Diese ermöglicht erst eine gute Weiterverarbeitung, z.B. zu Geweben. Allerdings ist diese Schlichte nicht temperaturfest, d.h. es würde beim Aufheizen eines Isoliergewebes zu einer Rauchentwicklung kommen, weil die organischen Bestandteile verbrennen oder verdampfen. Möchte man diese unangenehme Begleiterscheinung verhindern, so muss man das Glasgewebe vorher thermisch entschlichten. Teilweise wird dies auch Caramellisieren genannt, da bis zum endgültigen Ende der t.E. ein brauner Restbelag auf den Fasern verbleibt. Die t. E. kann auch notwendig sein, um die weitere Behandlung der Gewebe zu verbessern. So ist es durchaus möglich, dass eine notwendige Imprägnierung oder Beschichtung sich besser mit dem Gewebe verbindet.
Erdalkalioxide
Oxide der Chemischen Elemente der Erdalkalimetalle in der 2. Hauptgruppe des Periodensystems. Wichtige Vertreter sind Magnesium (Mg) und Calcium (Ca) deren Oxide sind MgO und CaO.
 

 

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F

Fasern
Fasern sind im Gegensatz zu den Filamenten als endlich definiert < 1m. Allgemein: verstärkender Bestandteil von Faserverbundwerkstoffen wie: Glas-, Stahl-, Edelstahl-, Bor-, verschiedene Polymer-, Kohlenstoff- und Piezofasern. Aber auch Naturfasern setzen sich immer stärker durch, wie z.B. Sisal, Hanf. Wenn es sich um Keramikfasererzeugnisse handelt, so versteht man hierunter flexibles Fasermaterial mit Bindemittel. Fasern sind dünn und lang, daher muss man das Verhältnis zueinander berücksichtigen. Sie grenzen sich nochmals von den Filamenten ab, da sie kürzer sind. Sie können aber aus Filamenten geschnitten werden. Dann spricht man von Stapelfasern. Häufig ist auch der Begriff Spinnfasern, da Garne aus diesen kurzen Fasern nur durch einen Spinnprozess hergestellt werden können, während die Filamente direkt weiterverarbeitet werden können.
 
Fasern        
  Naturfasern Mineralische F.   Asbest, Wollastonit
    Tierische F.   Wolle, Seide
    Pflanzliche F.   Baumwolle, ...
  Chemiefasern rein synthetisch   Aramid, PBO
    modifizierte Naturstoffe anorganisch Glasf., Edelstahlf., Kohlef.
      organisch Cellulose, Acetat
Fasern, WHO
Sind gesundheitskritische Fasern die länger als 5 µm, dünner als 3 µm sind bei einem Verhältnis von Länge zu Durchmesser > 3. Lungengängig sind Fasern der Länge < 250 µm, Dicke < 3 µm. AGK sorgt dafür, dass die verwendeten Fasern >6µm sind.
Faserzement
F. beschreibt eine Werkstoffgruppe von eher homogenen Isolierwerkstoffen. F. bestehen aus Bindemittel, Zusatzstoffen/Füllstoffen, Armierungsfasern, Prozessfasern, Wasser und ggf. Poren. Fasern aller Art können mit einem zementhaltigen Bindemittel, z.B. Portlandzement, gebunden werden. Die Armierungsfasern, z.B. Glasfasern, verbessern die mechanischen Eigenschaften des F. , wie die Biegefestigkeit oder Druckfestigkeit. Häufig werden auch weitere Füllstoffe , wie Kalksteinmehl, verwendet. Mit qualitativ hochwertigen Zuschlagstoffen wie Vermiculit oder Glimmer, kann die elektrische Festigkeit des Isolierwerkstoffes deutlich verbessert werden. Prozessfasern, meist Filterfasern auf Zellstoffbasis, verbessern häufig die Elastizität und sind im Herstellungsprozess notwendig. Derartige organische Fasern können bei hohem Temperatureinsatzvon Faserzemtbauteilen für eine geringe Rauchentwicklung sorgen, da sie dann verkohlen. Wasser ist für den Hydratationsprozess notwendig. In technischen F. sind Poren eher unerwünscht.
Feingewebe
Der Begriff F. ist insbesondere für die Matrix der Schichtpressstoffe relevant. Bei einem dichten Glasgewebe kann man zwischen 130 und 200 g/m2 von einem F. sprechen. Hier sollten zwei bis sechs Gewebelagen je mm Schichtdicke vorhanden sein. Bei Baumwoll- oder Polyestergewebe spricht man zwischen 125 und 130 g/m2 von F.
Feinstgewebe
Ein F. ist im Gegensatz zum Feingewebe nochmals wesentlich dichter, da ein Gewebe kleiner 130g/m2 verwendet wird. Hier müssen bei Schichtpressstoffen dann auch mindestens sechs Lagen pro mm Schichtpressstoff realisiert werden. Bei Baumwoll- oder Polyestergewebe spricht man < 125 g/m2 von F.
Feuerschutzgewebe
Unter einem F. versteht man ein Gewebe, welches u.a. dem Druck/Flammdruck eines offenen Feuers standhalten muss. Daher eigenen sich als F. nur Gewebetypen, die sehr fest und sehr dicht sind. Dies trifft bei den Webarten Leinwand und Panamagewebe zu. Zusätzlich muss natürlich das Gewebematerial der Flamme, in einem definierten Zeitraum, standhalten.
Filamente
Filamente sind Endlosfasern. Technische F. werden zumeist aus einer flüssigen Schmelze hergestellt, in dem diese z.B. durch eine Spinndüse -häufig aus Platin - gepresst wird. Aus jeder Spinndüse erhält man ein Filament. Je nach Anzahl der Spinndüsen kann man im Idealfall direkt im Anschluss ein Filamentgarn abnehmen.
Filz
Unter Filz versteht man ungewebte Textilerzeugnisse - in Abgrenzung von Walkstoffen, deren Fasern beim Filzen ungeordnet miteinander verschlungen werden. Bei synthetischen Fasern wird die mechanische Verfilzung mittels hohem Wasserdruck herbeigeführt.
Flammschutzmittel
F. können die Entflammbarkeit herabsetzten. Vielfach basieren F. auf Halogenverbindungen oder Antimonverbindungen, die Tendenz geht allerdings dahin, ohne diese gefährlichen Substanzen auszukommen. Bromhaltige Elektrogeräte dürfen z.B. lt. WEEE oder RoHS nicht mehr hergestellt werden oder müssen aufwendig aussortiert werden. Die Vertreter polybromierte oder polychlorierte Dibenzodioxine bzw. Dibenzofurane (PCDD bzw. PCDF), polybromierte Diphenylether dürfen dann nicht mehr verwendet werden. Auch das Flammschutzmittel Hexabromcyclododecan (HBCD) für Polystyrol steht kurz vor einem Einsatzverbot. So gibt es verschieden halogenfreie F., z.B. Aluminiumhydroxid (ATH), Magnesiumhydroxid (MDH), Aluminiumsalze der Diethylphospinsäure wie Aluminiumphosphinat (AlPi), Ammoniumpolyphosphate, Derivate des roten Phosphors, organische Phophorverbindungen wie Phosphorsäureester.
Die Wirkung von F. ist unterschiedlich, so kann z.B. Wasser freigesetzt werden, eine Schutzschicht entstehen bei Brand oder gar Stoffe emittiert werden, die die Verbrennung in der Gasphase verhindern. Beim Einsatz von Aluminiumoxidtrihydrat Al2O3 * 3H2O - kurz auch als ATH bezeichnet - wird das Wasser ab 180°C abgespalten, da dieses F. dann zerfällt. Durch die stark endotherme Reaktion tritt ein Kühleffekt ein, das Wasser reduziert die Brenngeschwindigkeit. In DuroBest® DB 155 wird dieses halogenfreie F. eingesetzt. Mit dem Zerfall des ATH findet auch eine gewisse Zerstörung des Materials statt, es kommt zu einer Blasenbildung im Kontaktbereich, so dass die Grenztemperatur des Isolierstoffs hierdurch begrenzt wird in diesem Materialfall auf 155°C. Mittlerweile gibt es auch spezielle ATH -Systeme die erst ab 200°C zerfallen und somit Werkstoffe mit einer Grenztemperatur von 180°C ermöglichen.
Eine Schutzschicht auch Barriereschicht tritt z.B. durch Carbonisieren ein. Viele Phosphorhaltige F. bewirken eine derartige Schutzschicht.
Mit dem Salz von Melamin und Cyansäure gibt es einen weiteren Vertreter für problemlosere Flammschutzmittel. Melamincyanurat (MC) verdünnt im Brandfall die Gasphase mit Stickstoff und hat eine endotherme Wirkung.
Forsterit
F. ist ein natürliches Mineral mit einem hohen Schmelzpunkt.
Füllstoffe
F. werden nach Norm eingesetzt als unlösliche Teilchen zur Vergrößerung des Volumens, zur Erzielung oder Verbesserung technischer Eigenschaften und/oder zur Beeinflussung optischer Eigenschaften. F. kann man zum Strecken des Kunstoffes/Harzes verwenden. Aluminiumhydroxid bringt zusätzlich eine flammhemmende Wirkung mit, Calciumcarbonat neutralisiert Salzsäure, die beim Verbrennungsprozess von PVC entstehen kann. Aber auch Verstärkungsmaterial kann als Füllstoff bezeichnen, auch wenn man damit zuerst eine Verbesserung der physikalischen Eigenschaften verbindet, allerdings sollte man aus technischer Sicht hier eine Unterscheidung treffen, da die Verstärkung des Endproduktes im Vordergrund steht.
Oberklasse natürlich synthetisch
Carbonate Calciumcarbonat (Kreide, Kalkspat)  
Siliciumdioxid Quarz, Cristobalit, Kieselgur  
Silicate

Glimmer, Feldspat, Wollastonit,
Kaolin

Aluminiumsilicat
Sulfate Bariumsulfat, CalciumSulfat  
Oxide   Aluminiumhydroxid
organische
Füllstoffe
Mehle; Pflanzenfasern Cellulose
     

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G

Garn
Garne werden aus mehr als einer Faser oder Filamenten hergestellt. Filamentgarne werden direkt aus Endlosfasern (=Filamenten) hergestellt, also könnte man auch diese G.e endlos herstellen. Dieses G. hält schon durch seinen Herstellungprozess und seine Endlosigkeit zusammen. Teilweise werden solche G. dann auch als Rovinggarn oder Direktroving bezeichnet. Fasergarne können aus kurzen oder langen Fasern hergestellt werden. Sie benötigen eine mindestens eine leichte Garndrehung, die für den Faserzusammenhalt sorgt. Dies passiert beim Spinnen bei dem den Fasern eine gemeinsame Richtung gegeben wird und sie dann verdrillt werden. Schlüssig ist hier die Bezeichnung Spinnfasergarne. Je stärker der Drill, desto glatter und reißfester das Garn, bei schlechterem Isoliervermögen. Man kann glatte und texturierte G. unterscheiden. Glatte G. werden häufig auch als Filamentgarne bezeichnet, da sie direkt ohne große Weiterbehandlung aus diesen hergestellt werden. Gewebe aus solchen Garnen sind sehr glatt und weisen häufig einen sichtbaren Glanz auf. Glatte G. weisen bei gleichem Gewicht, wie texturierte Garne, eine höhere Festigkeit auf. Mit texturierten Garnen lässt sich ein höheres Gewebevolumen erzielen, womit eine bessere Isolierwirkung einhergehen kann. Texturierte Garne kann man chemisch-thermisch, mechanisch-thermisch oder rein mechanisch herstellen. Ein texturiertes Garn erhält man, wenn z.B. ein Bündel von Glasfilamenten mittels Luftstrom "aufgeblasen" wird und eine Verwirbelung der vormals eng aneinanderliegenden Fasern/Filamenten eintritt. Durch diese Lufteinschluessse lassen sich somit auch die bessere Isolierwirkung und die geringere Dichte der texturierten Garne erklären. Ein weiteres Verfahren basiert auf geprägten Walzen, die für eine Verwindung sorgen. Ein weiterer Vorteil texturierter Garne ist die bessere Aufnahmefähigkeit von Chemikalien, wenn z.B. daraus hergestellte Gewebe imprägniert werden. Wenn man zwei oder mehr Garne miteinander verdreht, so erhält man Zwirne, welche höhere Reissfestigkeiten aufweisen Ein abgeschnittenes G. wird meist als Faden bezeichnet.
Gewebebindung
Aus dem textilen Bereich unterscheidet man verschiedene Bindungen.
GFK
GFK steht für Glas-Faserverstärkte Kunststoffe. Grundsätzlich fallen die Werkstoffe der DuroBest® Reihe darunter.
Glas, technisches
Technisches G. wird durch seine chemische Zusammensetzung bestimmt.

Zusammensetzung

Einheit

E-Glas

R/S-Glas

C-Glas

ECR-Glas

AR-Glas

SiO2

 

54

60

60-65

54-62

62

Al2O3

 

14-15

25

2-6

12-13

-

CaO

 

-

14

14

21

5-9

MgO

 

20-24

3

1-3

4,5

1-4

B2O3

 

6-13

<1

2-7

<0,1

<0,5

K2O

 

<1

<1

8

0,6

-

Na2O

 

-

-

-

-

12-15

ZrO2

 

-

-

-

-

17

Dichte

g/cm3

2,6

2,53

2,52

2,72

2,68

Zugfestigkeit

N/mm2

3400

4400

2400

3440

3000

E-Modul

N/mm2

73000

86000

70000

73000

73000

Ausdehnungskoeffizient

K-1 10-6

5,0

4,0

6,3

5,9

6,5

Erweichungstemperatur

°C

850

980

750

880

770

 

 

 

 

 

 

 

Die physikalischen Eigenschaften gelten für die frisch produzierte Faser. Die Zugfestigkeit nimmt beim fertigen Halbzeug um ca. 50% ab.

    Glasart/Glasbegriff  

C-Glas

Chemikalienbeständig; säurebeständig

Alkali-Kalksilicatglas  

E-Glas

Alkaliarm und gute elektrische Isolationseigenschaften, E-Glasfasern haben beinahe 90 % Marktanteil und sind die Standardfaser für viele Anwendungen. Aufgrund des Gehaltes an Bortrioxid auch als Borsilikatglas bezeichnet.

Alumo-Borsilicatglas oder Alumosilikatglas  

E-CR-Glas

korrosionsbeständiges E-Glas für Chemie- und Abwassertechnik

Alumo-Kalksilikatglas  

R-, S-, S-2, M-Glas

Handelsbezeichnung für Textilglas-Verstärkungsfasern mit erheblich besseren mechanischen Eigenschaften als E-Glas

R= resistant; S=Strength

Alumo-Silicatglas  

HT-Glas

kein genormter Begriff, der meist für Hochtemperatur steht; zumeist werden aus E-Glas mit einem chemischen Verfahren die niedrig schmelzendenen Bestandteile herausgelöst. Dies kann aber negative Auswirkungen auf die Festigkeit der Glasfaser haben. Andere geben auf herkömmliche E-Glasfasern einfach eine chemische Beschichtung auf, die die Temperaturbeständigkeit erhöht.    

 

Glasfaser
G.n werden zumeist im Düsenziehverfahren, durch eine Platindüse, aus einer Glasschmelze als Endlosprodukt hergestellt. Sofern es sich um ein Endlosprodukt handelt, spricht man zumeist von Filamenten (lt. DIN60001 min. 1000m). Insofern kann man aus den Filamenten Fasern schneiden. Bei endlichen Produkten spricht man eher von Spinnfasern. Bei der Produktion des Filamentes und der anschliessenden Weiterverarbeitung wird zumeist eine organische Schlichte/Textilschlichte benötigt. Daher kann man Glasfasergewebe häufig nicht als unbehandelt bezeichnen. Technisch gesehen sind Gewebe aus Fasern von 6µm besser als aus Fasern mit 9µm. Sie sind weicher und weniger reizend. Bei Glasfaser und Silikatfasern kommt es bei empfindlichen Mitarbeitern gelegentlich zu einem Juckreiz. Dieser wird mechanisch durch die Faser an sich hervorgerufen. Als Faustregel formulieren Praktiker: "Je größer die Faser, desto größer der Juckreiz."
Glasseidenschnittmatte
G. bezeichnet eine gebundene Matte aus Garnschnitzel, die mit bis zu 18% Binder gebunden werden. Die etwa 50 mm langen Garnschnitzel werden dabei regellos verarbeitet.
Glasspinnfaden, Spinnfaden
Der G. stellt das Zwischenprodukt zwischen Glasfilament und Roving dar. Mehrere parallele Filamente werden zu einem G. zusammengefasst. Mehrere Glasspinnfäden werden zu einem Roving vereinigt.
Glasübergangstemperatur
Die G. ist eine physikalische Kenngröße für Kunststoffe.
Gleitreibungskoeffizient µ
Der G. µ bzw. nur Rreibungskoeffizient ist der Proportionalitätsfaktor der Gleitreibungskraft. Die Gleitreibungskraft, die zwischen zwei Flächen wirkt, ist proportional der wirkenden Normalkraft. Die Gleitreibungskraft, auch Coulombsche Reibung, wirkt entgegen der relativen Geschwindigkeit der sich berührenden Flächen.
Gleitreibungskraft: FR = µ * FN also Gleitreibungskoeffizient:
Ein G. unter 0,5 ist eher als gut zu bezeichnen.
Gleitverschleiß
Der G.
Graphit
Graphit ist eine besondere Form von reinem Kohlenstoff, bei dem die Kohlenstoffatome in einem schichtförmig aufgebauten Kristallgitter angeordnet sind. Diese Schichten sorgen u.a. für die gute Schmierwirkung von Graphit. Durch das Herauslösen von Graphitbestandteilen kann ein gleitfähiger Film entstehen, welcher nicht nur in Gleitlagern eingesetzt werden kann, sondern auch selbstverständlich bei Bauteilen aus purem G. zum Tragen kommt. Bei einem guten Kristallisationsgrad zeigt sich G. zudem sehr oxidations-, temperatur- und chemikalienbeständig. Ab 380°C wird G. von Sauerstoff angegriffen, ab 450°C tritt ein massiver Sauerstoffverschleiss ein. Die Einlagerung von speziellen Molekülen aus Flammschutzmittel in die Schichten ermöglicht zudem eine weitere Verbesserung der Eigenschaften von G. Die Herstellung erfolgt bei ca. 2800°C, dies sorgt auch dafür, dass G. sehr rein ist, weil fast alle Verunreinigungen verdampfen. So haben spezielle G.-Sorten eine Unreinheit bis zu 20ppm.
Graphitkleber
G. ist prinzipiell eine Aufschlämmung von Graphitpulver in Ethanol/Methanol. Seine Wirkung entfaltet er erst unter Temperatur. Dann verdampfen die Lösemittel und eine Art Vercrackungsprozess tritt ein, durch den sich die zu verklebenden Werkstoffe Grafit/Grafit verbinden.
Grobgewebe
Von einem Grobgewebe spricht man bei einem Flächengewicht von ca. 450 g/m2, von denen in einem Schichtpressstoff zwei Lagen per mm Schichtdicke verarbeitet sein sollen. Nach neuer Lesart wird Grobgewebe fuer Baumwoll- oder Polyestergewebe als > 130g/m2 definiert. Also wesentlich enger definiert.

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H

Haftreibungskoeffizient
Der H. ist einfach gesagt ein Wert in N/mm2 ab dem ein Gegenstand ins Rutschen/Gleiten gerät. Die Haft-Reibung mit dem Gegenkörper und die auf dem Körper liegende Normalkraft muss überwunden werden. Insofern ist die Haftreibung, die Kraft, die das Gleiten verhindert. Wichtig ist immer, dass der Gegenkörper/Gleitpartner angegeben wird. Zumeist ist dies in Versuchen Stahl. Im technischen realen Einsatz kann dies aber jedes beliebige Material sein, so dass die angegebenen Werte lediglich als Referenz dienen können.
Hartgewebe (Hgw)
Hartgewebe ist ein Verbundwerkstoffe aus Gewebe und Harz als Matrix. Als Gewebe wird zumeist Baumwoll- oder Glasgewebe eingesetzt. Ansonsten finden sich die Spezifikationen in der EN60893.
Hartpapier (Hp)
Hartpapier ist ein Verbundwerkstoffe aus Papier und zumeist aus Phenolharz.
Hartmatte (Hm)
Hm. ist ein Schichtpressstoff zumeist aus Glasfilamentmatten und Polyesterharz. Daher wird unter einer Hm. häufig generell eine Polyesterhartmatte verstanden. Im Gegensatz zu den epoxidbasierten Platten, kommen hier häufig zusätzliche Füllstoffe zum Einsatz. Für flammwidrige Eigenschaften Aluminiumhydroxid mit mehr als 30% Kristallwasser, ohne diese gewünschte Eigenschaft zumeist Calciumcarbonat.
HF
Bei einigen Werkstoffen die Abkürzung für halogenfrei.
Hybridgewebe
Als. H. bezeichnet man ein gewebtes Flächentextil, welches aus unterschiedlichen Garne aus unterschiedlichen Ausgangsrohstoffen hergestellt wurde. Ein Beispiel wären Gewebe aus Edelstahl und Aramid.
Hydraulische Bindung
Als H. bezeichnet man weniger eine chemische Reaktion als eine Aushärtung unter Zugabe von Wasser. Die Feststoffe des Gemisches lagern das Wasser ein - zumeist als sogenanntes Kristallwasser - und verändern dabei ihre Struktur. Dabei entsteht Hydrationswärme in dem Masse, wie Wärme beim Brennen zugesetzt werden musste, um das Kristallwasser "auszutreiben". Bekannte Aushärtungen sind die von Gipsen oder Zement. Gelegentlich wird das Aushärten als Abbinden bezeichnet. Die entstandenen Verbindungen bezeichnet man als Hydrate.

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I

IEC
Ist die Abkürzung für International Electrotechnical Commision
Inconel
I. ist eine Nickel-Chrom-Eisen-Legierung, die eine hohe Temperaturbeständigkeit hat. Der Name I. wird hier nur genutzt da es sich schon um einen Gattungsbegriff handelt. Die Marke I. ist keine Marke der AGK, sie dient nur einer marktüblichen Beschreibung.
Isolation / Isolierung
Mit Isolierung kann man verschiedene Eigenschaften eines Werkstoffes beschreiben. In den Anwendungsfällen von AGK® handelt es sich grundsätzlich um thermische und elektrische Isolierung. Für die Eigenschaften eines guten thermischen Isolators ist ist die Wärmeleitfähigkeit eine geeignete Kenngröße.
Das elektrische Isolationsverhalten kann durch mehrere Kenngrößen charakterisiert werden. Ausschlaggebende sind die unterschiedlichen Widerstände die ein Material dem elektrischen Strom entgegenstellt. Hier kann man zwischen dem Durchgangswiderstand (spezifischer Durchgangswiderstand), welcher nur die im Materialinneren fließenden Ströme bemisst, und dem Oberflächenwiderstand differenzieren.

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J

Joule
Das Joule ist eine abgeleitete SI Einheit. 1 J = 1 kg m2 s-2. Im Bereich der Isolation findet das J. als Einheit der Wärmemenge Verwendung. So benötigt man die Energie von 1 J um 1 g Wasser von 15°C um 0,239 K zu erwärmen. Neben der Wärmetransmission eines Stoffes, muss man auch die Energie berücksichtigen, die er selber aufnimmt und sich dabei erwärmt.

 

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K

Keramikfasern
Keramikfasern und ihre Erzeugnisse dienen der Wärmedämmung aufgrund guter Isolationeigenschaften und hoher Temperaturbeständigkeit. Sie werden u.a. klassifiziert in der DIN EN 1094. Insbesondere bei AGK sind Matten, Filz, Vlies, Papier, Platten, Garn, Band und Gewebe erhältlich.
Kieselglasfaser
Bei K.n handelt es um spezielle Siliziumdioxidfasern. Hierfür wird Wasserglas im Trockenspinnverfahren zu Wasserglasfasern umgesetzt. Anschliessend werden diese Wasserglasfasern zu Kieselglasfaser umgewandelt. Dies geschieht zumeist durch wäßrige wasserstoffhaltige Säuren. Diese K.n werden dehydriert - z.B. bei 500°C - und man erhält sehr reine Siliciumdioxidfasern.
Kriechstromfestigkeit
Die Kriechstromfestigkeit gibt Hinweise welche Schäden durch elektrisch leitende Verschmutzung auf Kunststoffen verursacht werden können. Aufgrund der Verschmutzung in Kombination mit Strom können kleine Lichtbögen entstehen, die das Material an der Wirkstelle verkohlen, vergasen oder gar schmelzen lassen können. Folgen können Kurzschlüsse und dauerhafte Materialdefekte sein.
Es gibt verschiedene Prüfverfahren:
Beim Verfahren KA nach der zurückgezogenen DIN53480 wird eine Elektrolytlösung bei gleichbleibender Spannung so lange aufgetropft bis es zum Kurzschluss kommt. Eine hohe KA Stufe bedeutet aufgrund des Verfahrens eine bessere Kriechstromfestigkeit.
Bei der Klassifizierung nach CTI, wird ermittelt, ab welcher Spannung ein Strom fließt. Höchste angelegte Spannung ist 600 V daher gibt es auch keinen Werkstoff größer CTI 600.

Kunstharzpressholz
K. auch KP abgekürzt ist ein Schichtpressstoff der aus Holz-Furnieren hergestellt wird. Gemäss zurückgezogener DIN7707:1979 wird als Kunstharz zum Verpressen Phenol-Formaldehyd-Kondensationsharz verwendet. Die gültige Normung ist in der EN 61061:2006 zu finden. Lt. EN unterscheidet sich K. von den sonstigen Schichtpressstoffen nach EN 60893 insbesondere dadurch, dass die einzelnen Schichten nicht imprägniert sind. Dies ist aber Voraussetzung für eine Normierung bei den Schichtpressstoffen.

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L

Lichtbogenfestigkeit
Unter der L. versteht man die Widerstandskraft eines Materials gegenüber einem Lichtbogen. Bei dessen Einwirken auf ein Material unterscheidet man ursprünglich sechs Klassen. L1 stellt die ungünstigste und L6 die beste Klasse dar. Die L. wird zumeist nach VDE0303 beurteilt. Zwischen zwei Elektroden auf der Oberfläche des Materials wird ein Lichtbogen erzeugt. Ein Elektroden wird mit 1 mm/s auseinandergezogen bis der Lichtbogen "abreisst. Als Einstufungskriterien gelten die Leitfähigkeit der Lichtbogenstrecke, die Beschädigung der Probe und die Länge des Lichtbogens. Die Überarbeitung der Norm führte zu einer detailierten Einstufung. Nun gibt es Lichtbogenverhaltenskennzahlen (LV).
L1=LV 2.2.2.2
L2=LV 1.2.1.2
L3=LV 2.2.1.0
L4=LV 1.1.1.2
L5=LV 2.1.1.1
L6=LV 1.1.1.1
Die erste Ziffer klassifiziert die Länge der Lichtbogenstrecke; die zweite Ziffer, ob die Strecke unter dem Lichtbogen leitend ist, die dritte Ziffer ob die Lichtbogenstrecke nach dem Abkühlen leitend geworden ist und die vierte Zifffer ob die optische Veränderung des Prüfkörpers wesentlich oder nicht ist.
Erste Ziffer: 1 = Lichtbogenstrecke ist größer 20 mm 2 = Lichtbogenstrecke ist = 20 mm Zweite Ziffer 1 = Lichtbogenstrecke unter Lichtbogen ist nicht leitend 2 = Lichtbogenstrecke unter Lichtbogen ist leitend Dritte Ziffer 1 = nach Abkühlung ist Lichtbogenstrecke nicht leitend 2 = nach Abkühlung ist Lichtbogenstrecke leitend Vierte Ziffer 1 = Probekörper zeigt keine wesentliche Beschädigung 2 = Probekörper hat sich wesentlichen verändert Nach der amerikanischen ASTM D495 wird ein anderer Versuchsaufbau gewählt. Hier wird ein Lichtbogen auf der Oberfläche erzeugt und es wird ermittelt, wann diese (in s) beschädigt ist.

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M

Matrix
Als M. wird bei den duroplastischen Werkstoffen zumeist das verwendete Harz bezeichnet.
Matten
Wenn es sich um Keramikfasererzeugnisse handelt, so versteht man hierunter flexibles i.d.R. genadeltes Fasermaterial ohne Bindemittel.
Mineralfaser
Auch künstliche M. (KMF) ist als
 
Mineralwolle
Als M. bezeichnet man lt. TRGS 521 Dämmstoffe aus künstlich hergestellten Stein- oder Glaswollen, wobei diese M. aus Künstlichen Mineralfasern besteht, die aus ungerichteten, glasigen (Silikat-)Fasern mit einem Massengehalt von über 18 Prozent an Oxiden von Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium und Barium bestehen.
Molykote
Ist ein spezielles Gleitmittel auf der Basis von Molybdändisulfid (MoS2). Molykote ist kein eingetragenes Warenzeichen der AGK, sondern wird nur zu Erläuterungszwecken verwendet.

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N

Nähwirktechnik
Die N. dient dazu Verbundtextilien im Mehrlagenaufbau herzustellen. Durch die N. kommt es zu keinen wärmebrückenbildenden Versteppungen. Als Vertreter ist hier ThermTex® MVG zu nennen bei dem ein Vlies mit einem Gewebe verbunden wird.
Naturfasern
Als N. bezeichnet man Fasern pflanzlichen, tierischen und mineralischen Ursprungs. So kann man z.B. auch Asbestfasern als Naturfasern verstehen. Im engeren Sinnen sind es zumeist pflanzliche Fasern, wie Flachs, Jute, Ramie (chinesische Brennessel)), Baumwolle. Diese werden zunehmend zur Verstärkung von Verbundmaterialien eingesetzt. Auch im duroplastischen Bereich kommen sie aufgrund ihrer überragenden Festigkeiten immer mehr zum Einsatz. Insbesondere Baumwolle wird seit langer Zeit als Gewebeverstärkung im Hartgewebe eingesetzt.
NEMA
Die N. (National Electrical Manufacturers Association) ist ein US amerikanischer Normungsausschuss, der sich u.a. mit Schichtpressstoffen befasst. Mit der Norm NEMA LI-1 werden Schichtpressstoffe nach 36 verschiedenen Graden eingeteilt. Einen Versuch der Gegenüberstellungen findet sich unter DIN Vergleich.

 

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O

Oberflächenwiderstand
Der Oberflächenwiderstand R0 ist das Verhältnis einer zwischen zwei Elektroden auf der Oberfläche eines Probekörpers angelegten Gleichspannung U zur Stromstärke I zwischen den Elektroden: Ro = U/I (Ωhm). Der spezifische Oberflächenwiderstand p0 (Ohm) ist der auf eine quadratische Fläche bezogene Oberflächenwiderstand, der mit einer speziellen Messanordnung ermittelt wird, siehe IEC93. Da immer nicht bestimmbare Anteile des Probeninneren an der Stromleitung teilnehmen, sind die Messwerte nicht auf andere Geometrien übertragbar. Diese Werte sind deshalb auch von der Prüfkörperdicke abhängig und werden zudem stark von der Luftfeuchtigkeit bei der Prüfung und einer eventuellen Oberflächenverschmutzung beeinflusst. (Saechtling Kunststoff Taschenbuch, 29. Ausgabe)

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P

PBO
P. ist eine Abkürzung für Polyphenylen-2,6-benzobisoxazol, eine hoch reißfeste Kunstfaser, die auch unter dem Handelsnamen/Markennamen Zylon bekannt ist. Es ist noch reissfester als Aramid. P. hat eine verminderte Reissfestigkeit bei Feuchtigkeitsaufnahme. Von P. gibt es zwei Fasertypen, zum Einen eine Spinnfaserqualität und zum Anderen eine gereckte Hochmodulfaser.
Phenolharz (PF)
Die Werkstoffe DuroBest® 110 und 120 basieren auf Phenolharzsystemen, so dass man die duroplastischen Kunststoffe daraus auch als Phenoplasten bezeichnen kann. Diese Harze werden durch Polykondensation von Phenol mit Formaldehyd gebildet.
Polyetheretherketon (PEEK)
P. sind hochwertige technische Kunststoffe. P. enthält ca. 33% Ketongruppen, welche für die Höhe der Schmelztemperatur verantwortlich sind. Diese wird für P. mit 335°C angegeben, die Glasübergangstemperatur liegt allerdings bei weniger als der Hälfte davon. Bei P. handelt es sich um einen teilkristallinen Thermoplasten.
Polyamid (PA)
P. ist ein thermoplastischer Kunststoff, auch unter dem Markennamen Nylon bekannt.
Polyesterharze (UP)
Eigentlich ungesättigte Polyesterharze (UP), sofern es sich um Harzsysteme für Schichpressstoffe handelt, bzw. SMC/BMC. Dieser duroplastische Kunststoff enteht durch eine vielfache Kohlenstoffbindung mit sich wiederholenden Esterbindungen. P. haben von sich aus eine gute Kriechfestigkeit. Neben der Temperaturbeständigkeit weisen sie bei tiefen Temperaturen bis -60°C eine gute Beständigkeit auf. Die Druckfestigkeit nimmt bei tiefer Temperatur sogar zu. P. gehören zur Gruppe der Polyester, wie z.B. die thermoplastischen Kunststoffe PET, PBT, PC, PEN.
Polyethylen (PE)
Polyethylen ist ein thermoplastischer Kunststoff, der gute Gleiteigenschaften aufweist.
Polyimid (PI)
Duroplastisches Polykondensat, welches hohe Temperaturen aushält und mit Glasfasergewebe laminiert werden kann und dadurch sowohl eine hohe Druckbeständigkeit als auch eine hohe Temperaturbeständigkeit aufweist. Es wird durch mehrfache Kondensation von aromatischen Diaminen und aromatischen Dianhydriden hergestellt.
Polypropylen (PP)
Polypropylen ist ein thermoplastischer Kunststoff,
Portlandzement
P. ist die Grundlage bzw. Binder einiger Faserzementwerkstoffe, vergleichbar dem Harz der duroplastischen Schichtpressstoffe. Wenn man die Zusammensetzung von P. auf die chemischen Ausgangsfeststoffe reduziert besteht das Zementpulver aus Calciumoxid (CaO), Siliciumdioxid (SiO2), Aluminiumoxid (Al2O3) und Eisenoxid. Zumeist werden diese Stoffe aus natürlichen Lagerstätten entnommen und in Trommeldrehöfen gebrannt/gesintert. Bei etwa 1400°C entsteht in der sogenannten Klinkerphase auch Portlandzementklinker. Wichtigstes Entstehungsprodukt ist Alit, chemisch gesehen ein Tricalciumsilicat (3 CaO SiO2). Tricalciumsilicate weisen eine Schmelztemperatur von 2070°C auf. Das Brennprodukt Zementklinker wird zumeist mit Calciumsulfat (CaSO4) zermahlen. Die Zugabe von Calciumsulfat nimmt Einfluß auf die Aushärtungsdauer. Das Zementpulver wird anschliessend mit Wasser (H2O) gemischt, man erhält den Zementleim, und härtet aus. Die Aushärtung nach Zugabe von Wasser wird Hydration genannt, daher spricht man bei Zement auch von einem hydraulischen Bindemittel. Der Zementleim erstarrt zu Zementstein. Bei der Hydration entsteht aus dem Tricalciumsilicat mit Wasser Calciumsilicathydrat (mCaO · SiO 2 · nH 2 O). Diese Calciumsilikathydrate sind massgeblich fuer die Eigenschaften des fertigen Zementsteines.
P. ist eine Ausprägung von Zement. Je nach Herstellungsart, insbesondere Rohstoffgrundlage unterscheidet man weiter Hüttensandzemente (HS-Zemente) wie Portlandhüttenzement (CEM II-S), Hochofenzement (CEM III), die Portlandflugaschezemente, die Portlandschieferzemente oder die Portlandkalksteinzemente.
Prepregs
Als. P. bezeichnet man bereits mit Harz vorimprägnierte Papiere, Gewebe oder Flächentextilien. Zumeist müssen diese kühl gelagert werden, da ansonsten die chemische Härtungsreaktion startet. P. koennen grundsätzlich nur für duroplastische Harzsysteme hergestellt werden, die eine mehrstufige Verarbeitung (Phenolharz, Silikonharz, Epoxidharz, Polyimidharz) erlauben. Im sogenannten B-Stage-Verfahren werden Schichtpressstoffe hergestellt, wobei zuerst P. hergestellt werden, aus denen später Platten gepresst werden. Die Trägermaterialien der P. werden grundsätzlich durch und durch mit flüssigem Harz getränkt bzw. imprägniert. Dann wird dieses Vorprodukt mittels warmer Luft getrocknet, d.h. dass Lösungsmittel, welches das Harz gelöst hat, wird abgedampft. Schlussendlich erhält man ein klebefreies imprägniertes Trägermaterial, den P. im B-Stage Zustand. Dieser kann wiederum aufgerollt werden, oder direkt zugeschnitten werden. Eine Lagerung bei etwa Raumtemperatur ist je nach Harzformulierung möglich.
PTFE
PTFE oder Polytetraflourethylen, allgemein als Teflon bezeichnet, ist ein thermoplastischer Kunststoff mit sehr guten chemischen Inerteigenschaften. Es kann im höheren Temberaturbereich eingesetzt werden. PTFE kann als Pulver einem Harz beigemischt werden oder als dünne Folie zum Kaschieren von Geweben verwendet werden.

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Q

Quarz
Q. ist eine der kristallinen Modifikationen von Siliciumdioxid und schmilzt bei 1713°C.
Quarzglas
Q. wird aus reinem kristallinen Quarz hergestellt. Es ist die amorphe (glasartig) erstarrte Schmelze von Quarz. Man bezeichnet es auch als Kieselglas. Laut DIN1259 soll Kieselglas eine hohen Anteil w(SiO2)=99,5% aufweisen.
Quarzglasfaser
Q. wird durch übliche Spinn-Verfahren aus einer Quarzglasschmelze hergestellt. Die Q.n haben eine sehr hohe Temperaturbeständigkeit und gute Festigkeiten. Sie bestehen aus reinem SiO2. Der große Nachteil der Q. zeigt sich beim Abkühlen, denn dann versprödet die Faser und sie verliert ihre Festigkeit. Daher sind Q.n nur für den Dauertemperatureinsatz geeignet und nicht in Öfen, die regelmäßig ausgeschaltet werden. Eine Alternative dazu ist TT 1400. In manchen Fällen findet sich auch die Bezeichnung Kieselglasfaser, diese wird aber zumeist in einem anderen Verfahren gewonnen.

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R

RoHS
Die Richtlinie 2011/65/EU bzw. Restriction of Hazardous Substances kurz RoHS der Europäischen Union beschreibt die Verwendung gefährlicher Substanzen in elektrischen und elektronischen Geräten. In der R. wird insbesondere auf die Stoffe Blei, Quecksilber, Cadmium, sechswertiges Chrom, Polybromierte Biphenyle (PBB), Polybromierte Diphenylether (PBDE) eingegangen, auf die verzichtet werden soll.
Rovings
Wenn Fasern, insbesondere Langfasern, zu Faserbündeln [ca. 100 bis 250 Glasfilamente (von bis zu 25µm starke Fäden)] zusammengefasst werden, so bezeichnet man diese meist als Roving. Diese kann man zu Geweben, Gelegen, Gestricken, Geflechten, Matten oder Vliese weiter verarbeiten. (Werkstoffe 4/2010, S. 39) R. sind somit von den Garnen dadurch abgegrenzt, dass die einzelnen Filamente nicht miteinander verdreht werden. Manche Hersteller verwenden den Begriff Direktroving in Abgrenzung zum Filamentgarn. Gemäß DIN 61850 spricht man von einem Textilglasroving, wenn es sich um eine bestimmte Anzahl von Glasspinnfäden handelt. Trotzdem kann man aus R. aber Rovinggewebe herstellen, welche natürlich beliebige Bindungen aufweisen können.

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S

Sauerstoffindex
Der S. häufig auch LOI (Limiting Oxgene Index) ist eine Masszahl um das Brandverhalten insbesondere von Kunststoffen zu beschreiben. Je höher der S. desto geringer ist das Brandverhalten. Man geht von einer Standardsauerstoffkonzentration von 21% aus. Ein guter LOI ist >26, teilweise spricht man dann schon von selbstverlöschend. Ab 38 spricht man von schwerbrennbar und ab 95 von unbrennbar. Zu beachten sind aber immer die Umgebungsbedingungen.
Schichtholz
verallgemeinernder Begriff -> Kunstharzpressholz
Schichtpressstoffe
S. insbesondere Platten hieraus, werden aus warmhärtenden Harzen und übereinander angeordnete Lagen von Verstärkungen, wie Baumwolle, Papier, Glasgewebe mittels Druck und Temperatur hergestellt, so dass eine homogene oder heterogene Einheit entsteht. Häufig werden als S. Hartgewebe, Hartmatte und Hartpapier verstanden. Isolierplatten aus duroplastischen S. werden in der DIN EN 60893 behandelt. Desweiteren können aber Glimmerplatten als S. bezeichnet werden.
Schlichte, Textilschlichte
S. wird bei Glasfaser oder Silikatfasertextilien benötigt um die Verarbeitbarkeit zu verbessern. Häufig wird die Schlichte schon kurz nach dem eigentlichen Düsenziehprozess des Filamentes aufgebracht. Der Anteil an S. kann bis zu 1,5% betragen. Viele S.n sind organisch und verbrennen bei 200°C bzw. zersetzen sich, man spricht von Caramellisieren solange Verbrennungsrückstände auf der Faser zu sehen sind. Der Restschlichtegehalt sollte dann <0,1% liegen. Zu unterscheiden ist zwischen der Webschlichte, die der besseren textilen Verarbeitung dient und der Haftschlichte. Letztere wird auf der Textil als ein Haftvermittler aufgebracht, wenn  z.B. ein Glasfasergewebe eine schlüssige Verbindung mit einem Reaktionsharz eingehen muss, wie es bei der manuellen Herstellung von GFK Bauteilen  geschieht.
Schmälze
Eine S. auch Avivage ist ähnlich einer Schlichte. Der Begriff wird allerdings eher im Zusammenhang mit Stapelfaserprodukten verwendet. Die S. bietet wie die Schlichte Verarbeitungsvorteile bei der Produktion von Textilien. Die S. ist ein Hilfsmittel, welches die Reibung von z.B. Metallnadel und eigentlichem Textil steuert und auch dabei enstehende elektrostatische Aufladung minimiert. Sie besteht daher nicht nur aus einem Stoff, sondern aus mehreren. So ist sie ein Gemisch aus Gleitmittel, Antistatika, Emulgatoren und Korrosionsschutz. Die beiden ersten Stoffe sind entscheiden für die Verarbeitung. Indem Fasern oder Filamente einen Schutz erhalten, werden sie mechanisch von Nadeln weniger stark geschädigt, bzw. eindringende Nadeln gleiten leichter durch das Textil. Die Verarbeitung ist somit schonender. Durch Reibung verursachte elektrostatische Aufladung wird zusätzlich verhindert. Diese ist auch nicht gewünscht, da ansonsten Gewebe oder Vliese aneinanderhaften und die kontinuierliche Weiterverarbeitung im Produktionsprozess behindert wird.
Shore-Härte
Die S. ist ein Prüfwert u.a. für Elastomere (Gummi) und Kunststoffe. Gemessen wird die Eindringtiefe eines Federstiftes in den Prüfkörper. Dabei entsprechen 100 Shore einer Eindringtiefe von 0 mm und 0 Shore einer Eindringtiefe von 2,5 mm. Shore-A wird mit 12,5 N und Shore-D mit 50 N gemessen. Die Kraft wird durch die Geometrie des Federstiftes und das Auflagegewicht bestimmt.
Shot, shotfrei
Als S. bezeichnet man Glaskugeln bzw. Reste von Glas, die beim Schmelzspinnverfahren nicht zu Filamanten/Fasern wurden. Durch sie wird ein Garn oder Vlies inhomogen und schlechter verarbeitbar. Zudem ergeben sich auch Isolierprobleme. S.s weisen gegenüber Fasern/Filamenten gleicher Masse eine geringere Oberfläche auf . Die Oberfläche ist aber zur Reflektion der Wärmestrahlung relevant. Zudem können Fasern, insbesondere bei identischem S.-Gewicht, anstelle des S.s mehr Luft binden, d.h. auch besser isolieren.
Silicium - Silizium - Si
S. ist ein chemisches Element mit der Abkürzung Si. Es handelt sich um ein Halbleitermetall. Für den Hochtemperaturbereich wichtigste chemische Verbindung ist Siliciumdioxid SiO2.
Siliciumdioxid
S. ist eine chemische Verbindung die grundsätzlich SiO2 abgekürzt wird. S. hat vielfältige strukturelle Modifikationen, so ist Quarz der bekannteste Vertreter für kristallines S. Amorphes S. erhält man durch mehrfache Kondensation von Ortho-Kieselsäuren oder durch die schnelle Erstarrung einer SiO2-Schmelze, die dadurch nicht auskristallisieren kann, man erhält Quarzglas.
Silicate - Silikate
S. leiten sich von der Ortho-Kieselsäure Si(OH)4 ab. Sie sind nicht mit Siliciumdioxid bzw. Quarz gleichzusetzen. Schichtsilicate (Phyllosilicate) wie das Dreischichtsilicat Muskovit KAl2[(OH)2|AlSi3O10 spielen für glimmerbasierte Hochtemperaturwerkstoffe eine große Rolle. Vereinfach bezeichnet man die direkten Salze der Kieselsäure als S. Bekannte und sehr einfach aufgebaute Vertreter sind die Alkalisilicate, diese bilden die Grundlage für Wasserglas, welches bei Hochtemperaturklebern eine wichtige Rolle spielt. Aber auch das faserförmige Asbest gehört zu den S.n.
Auch für dieverse Plattenhalbzeuge werden S. eingesetzt. So findet sich Calciumsilicat in den Plattenwerkstoffen von K-Therm® CS wieder.
Silikatfaser
Korrekter wäre es von einer Siliciumdioxidfaser zu sprechen. S. werden auch von einigen als Siliziumfaser bezeichnet. Dies ist aber ebenfalls wissenschaftlich nicht korrekt, da es sich nicht um reines Silizium handelt. Von der chemischen Betrachtung und dem Herstellungsprozess kann man durchaus zwei bis drei verschiedene S.n unterscheiden. Reinste S. können aus einer reinen Schmelze von SiO2 hergestellt werden. Diese S. - Quarzfaser werden aus amorphen Quarzglas (Siliciumdioxid) hergestellt, daher sollte man korrekter nur von Quarzglasfaser sprechen. Sie zeichnen sich durch eine sehr hohe Temperaturbeständigkeit, hohe Zugfestigkeit, hohen E.Modul und hervorragende Chemikalienbeständigkeit aus. Die zweite Herangehensweise ist die Herstellung der S. aus "unreinen" Glasfasern. Glas enthält neben SiO2 weitere Bestandteile, die schlechtere Temperaturbeständigkeit mit sich bringen. Diese Glasinhaltsstoffe kann man in einem chemischen Prozess auswaschen. Dieses sogenannte Laugen wird zumeist mit Säure am fertigen Glasgewebe durchgeführt. Endprodukt ist eine fast reine S. der aber Bestandteile fehlen, sie hat sozusagen Lücken in der physischen Faser. Es ist ein SiO2 - Skelett übrig geblieben. Auf die technischen Eigenschaften der S. hat dies direkte Auswirkungen. Sie hat eine geringere Festigkeit und eine geringere Oberflächen-Abriebfestigkeit. Diesem erheblichen Nachteil kann man mittels einer weiteren chemischen Nassausrüstung abhelfen, bei der diese "Lücken" wieder geschlossen werden, indem man versucht weiteres SiO2 in die Faserstruktur einzubringen. Diesen Verfahren wird zumeist mit E-Glas-Gewebe praktiziert. Ein weiterer Nachteil neben dem zusätzlich Aufwand stellt allerdings die Umweltbelastung dar. Es wird mit einem hohen chemischen Einsatz gearbeitet und die Abfälle müssen aufwendig aufgearbeitet werden. Beim dritten Verfahren wird eine Kieselglasfaser hergestellt.
Silikonharz
S. bildete die Grundlage für eine Gruppe der Schichtpressstoffe. Durch Polykondensation von Siloxanen härtet diese Werkstoffgruppe aus. Produkte zeichnen sich durch gute elektrische Werte und Wärmebeständigkeit aus. Wichtigster Schichtpressstoff SIGC201/Hgw 2572.
Silikonkautschuk
S. dient vornehmlich der Beschichtung von technischen Textilien. Textilien werden wasserdicht und chemikalienfest. Hochwertige Beschichtungen sind sehr rein und haben einen klebrigen Griff und sind rutschfest. Als Füllstoffe kommen günstige Komponenten zum Einsatz, die die Oberfläche glätten und die Nähbarkeit verbessern oder funktionale Füllstoffe wie Eisenoxid, welches zu einer besseren Temperaturbeständigkeit führt.
Sintermetalle
S. unterscheiden sich in verschiedene Legierungen. Sie setzen sich aus unterschiedlichen metallischen Grundgefügen zusammen. Man unterscheidet dabei drei Obergruppen. Nickellegierungen, Eisenlegierungen und Bronzelegierungen. Innerhalb dieser Gruppen werden die Legierungen anhand der unterschiedlichen metallischen Zusammensetzung unterschiedenden. Ni sind sehr reine S., NiCuFe bezeichnet man als Nickel-Kupfer. Fe sind fast reine Eisenlegierungen, FeCu ist Eisen-Kupfer, FeNiCu ist kurz Eisen-Nickel, FeCrNi ist korrosionsfester Stahl. CuSn bezeichnet Zinnbronze und CuSnPb bezeichnet Bleibronze.
SMC, Sheet Moulding Compound
S. ist ein Verfahren uns Ausgangshalbzeug zur Herstellung duroplastischer Formteile. Kennzeichen ist eine duroplastische Harzmatrix, zumeist basierend auf ungesättigtem Polyesterharz oder Vinylesterharz mit Verstärkungsfasern und Füllstoffen (Kreide oder Aluminiumhydroxid). Weitere Additive wären z.B. Trennmittel (Stearate, Wachse) oder Farbpigmente. Die Armierungsfasern sind zumeist kurze Glasfasern, damit auch geringe Wandstärken abgebildet werden können. Im Normalfall kommen Faserlängen von ca. 25 mm oder einem Vielfachen, zum Einsatz. Aber auch andere Fasern finden zunehmend Anwendungen. Zudem ist möglich Endlosfasern oder gar Gewebe einzulegen. Die Armierungsfasern werden mit den duroplastischen Harzmassen zu einer Harzmatte zusammengeführt. Diese Harzmatte, ähnlich wie ein Prepreg, kann aufgerollt als Halbzeug gelagert werden. Zuschnitte von diesem Halbzeug werden dann z.B. in eine Pressform eingelegt und unter Temperatur mit Druck gepresst. Unter Temperatur wird das Halbzeug flüssiger und damit verbessert sich die Forgebungen und die Härtung (Härter auf Peroxidbasis) beginnt. S. eignet sich für das Fliesspressen, es werden entsprechende Formstücke zugeschnitten und in die entsprechende Pressform eingelegt, durch den Zuschnitt ist ein kostengünstiger Halbzeugeinsatz möglich. Mittels S. können großflächige Formteile von guter Oberflächenqualität hergestellt werden, wie die bekannten Schaltkästen am Strassenrand. Formteile aus S. zeichnen sich durch hohe mechanische Festigkeiten und Steifheit aus, und können 25% leichter als Stahlblechkomponenten sein.

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T

Technische Textilien
T. sind insbesondere sehr hochwertige Textilien für den industriellen Bereich. Als Textilien kann man grundsätzlich alles von der Faser über das Halbzeug bis zur konfektionierten Fertigware bezeichnen. Insbesondere Textilien aus Aramidfasern, Glasfasern, Keramikfasern oder Kohlestofffasern. Aber auch Metallfasern lassen sich zu Geweben und Filzen verarbeiten. Fasern aus Aramid, Glas oder Kohlenstoff haben in Relation zu ihrem Gewicht wesentlich höhere Festigkeiten als solche aus Stahl oder Aluminium. Als Halbzeuge gelten Flächentextilien wie Vliese, Gewebe und Verbundtextilien daraus.
Temperaturindex
Der T. oder auch TI oder T.I. ist eine Einstufung für die Dauerbetriebstemperatur. Bei der angegebenen Temperatur des T. müssen auch noch nach 20.000 kontinuierlichen Betriebsstunden 50% der Ausgangswerte erreicht werden. Teilweise wird der T. auch mit der thermischen Klasse gleichgesetzt.
Thermische Klasse
T. ist der DIN Begriff für die allgemeinsprachlichen Wärmeklassen.
Trennmittel
T. dienen der besseren Entformbarkeit. So werden bei der Produktion duroplastischer Rohre (DuroBest® Rohre), die Wickeldorne mit einem Trennmittel versehen, so dass die ausgehärteten Rohre einfach entkernt werden können. Bei der Herstellung von Hartmatten, wird das T. schon zu Beginn im flüssigen Harz aufgelöst.
Trockenspinnverfahren
Beim T. liegt eine Spinnmasse mit Lösungsmittel vor. Diese wird durch Spinndüsen in eine "Wärmekammer" mit heißem Luftstrom gepresst. Hier verdunstet das Lösungsmittel und man erhält die trockene Spinnfaser oder Filamente. Bei der Herstellung von Wasserglasfasern ist dies einfach nur Wasser.

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U

UL
UL steht für Underwriters Laboratories, welche Normen für den Flammschutz von Produkten herausgeben. Insbesondere sind diese wichtig für den nordamerikanischen Markt. -> www.ul.com
Zu UL 94V-0 wird auf Entflammbarkeit verwiesen.

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V

Verbundwerkstoffe
Als V. bezeichnet man Werkstoffe, die aus min. zwei verschiedenen Werkstoffen zusammengesetzt sind. Alltagsbeispiel dafür ist z.B. Beton, basierend auf Wasser, Sand und Zement. Wenn man diesen mit Stahlmatten bewehrt so erhält man Stahlbeton und damit eine ähnliche Kombination wie die Schichtpressstoffe der AGK, die z.B. aus Harz und Glasgewebe bestehen können.
Vermiculit
Bei V. handelt es sich um ein Dreischichtsilicat (Glimmer), welches sich natürlich zumeist aus Phlogopit bildet. Es hat eine blättrige schuppige Mineralstruktur. Unter Hitzeschock >200°C kann man V. aufblähen, man erhält "Blähglimmer" = V. Andere Quellen geben 700°C bis 1000°C als Expansionstemperatur an, bei der das enthaltene Kristallwasser "schlagartig" verdampft. Mit einer guten Temperaturbeständigkeit über 1000°C, ist V. ein sehr guter Isolator, u.a. zusätzlich bei elektrische Problemstellungen. Der Schmelzpunkt liegt mit 1315°C hoch. Die Dichte bei 2,3 bis 2,7 g/cm3. Gemahlenes V. kann man mit Acrylatkleber mischen und hiermit eine Vermiculitbeschichtung auf technischen Textilien auftragen.
Verstärkungsmaterial
nach Norm EN 60893 unterscheidet man bei technischen Schichtpressstoffen sieben verschiedene Typen. Man kann diese "Füllstoffe" auch als Harzträger bezeichnen.

TYP

Abkürzung

Baumwollgewebe

CC

Cellulosepapier

CP

Glasgewebe auch Rovings

GC

Glasmatte

GM

Polyesterfasergewebe

PC

Holzfuniere

WV

kombinierte Verstärkung

CR

Vlies
Wenn es sich um Keramikfasererzeugnisse handelt, so versteht man hierunter flexibles ungenadeltes Fasermaterial. Die - zumeist - Stapelfaser werden lose übereinander gelegt. Aus dieser Schichtung lässt sich einfach ein Nadelvlies herstellen, indem man die Schichten mechanisch miteinander verknüpft. Dazu werden, mittels Nadelhaken, Fasern tiefer Schichten nach oben gezogen und andersherum. Es bleibt weiterhin bei einer rein mechanischen Haftung der Fasern untereinander, ohne ein zusätzliches Bindemittel. Allerdings besitzt auch das Nadelvlies, die organische Schlichte der eigentlichen Faserherstellung und ist somit nicht frei von organischen Bestandteilen. Nadelvliese werden durchaus aus Faserresten hergestellt, die bei der Garn- und Gewebeproduktion anfallen. Sofern sie lang genug für den massgeblichen Vernadelungsprozess sind, kommt es beim Endprodukt zu keinerlei qualitativen Einbussen.
Vullkolan
V. ist ein eingetragenes Warenzeichen von Bayer und wird daher nur durch seine marktbeherrschende Stellung hier stellvertretend geführt. Die AGK verwendet massiven Polyester-Urethan-Kautschuk (AU) mit einer mittleren Shore Härte für Bauteile mit elastischer Funktion. Daneben existieren zellige und geschäumte AUs. Einzuordnen sind diese AU als Variante der Polyurethane (PU/PUR). Sie können mit Wasser oder Glykol (bei AGK bevorzugt) vernetzt werden.

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W

Wärmeklassen
Nach der DIN EN 60085:2008, heißen die W. nicht Wärmeklassen, sondern Thermische Klasse. Diese Thermischen Klassen ermöglichen eine Grundklassifikation für elektrische Betriebsmittel und repräsentieren gewissermassen den geduldeten Alterungsfaktor eines elektrischen Betriebsmittels aufgrund der einwirkenden Temperatur.
Eine thermische Klasse kann einem elektrischen Isoliermaterial (EIM) oder einem elektrischen Isoliersystem (EIS) zugewiesen werden. Grundsätzlich ausgenommen sind aber gegenseitige Schlussfolgerungen: von der Klasse des EIM darf man nicht auf die Klasse des EIS schliessen und auch nicht umgekehrt.
Die Einordnung eines elektrischen Isoliermaterials richtet sich nach dem festgelegten thermischen Beständigkeitsindex (ATE) in °C oder dem relativen thermischen Beständigkeitsindex (RTE). Nach Ermittlung dieser Indizes wird die Einordnung in die folgenden Klassen getroffen.

Thermische Klasse

°C

Y

90

A

105

E

120

B

130

F

155

H

180

N

200

R

220

-

250

 

ab hier in 25er Schritten

Die Notierung einer Thermischen Klasse erfolgt durch ihre Temperatur "Klasse 250 (-)". Hierbei sieht man, dass die Buchstabennotation nachrangig ist, da sie nicht für alle Klassen möglich ist. Sie würde in Klammern angefügt. Trotzdem handelt es sich um altbewährte und eingeführte Bezeichnungen.

Wärmeleitfähigkeit
=
Unter der gelegentlich auch spezif. Wärmeleitvermögen genannten Wärmeleitfähigkeit versteht man eine vektorielle physikal. Größe, die eine Maßzahl für die Wärmeleitung (s. Wärmeübertragung) in einem homogenen Körper darstellt; die W. sollte daher nicht mit der Temperaturleitfähigkeit (in m2/s) verwechselt werden. Die auch als Wärmeleitzahl l bezeichnete W. hat die Dimension J/cm·s·K od. W/cm·K, früher cal/cm·s·grd od. kcal/m·h·grd. Der Wärmeverlustfaktor k hat die Dimension W/(m2·K). Sie stellt eine mit steigender Temp. wachsende Größe dar, die gewöhnlich nur wenig druckabhängig ist (außer für Gase in der Nähe der krit. Temp.), u. besitzt für Metalle die höchsten, für Gase die niedrigsten Werte; gewisse Periodizitäten lassen sich aus dem Periodensystem ablesen. Die W. steht bei Festkörpern, insbes. bei Metallen, in enger Beziehung zur elektrischen Leitfähigkeit (Wiedemann-Franzsches Gesetz). Parallelen zwischen beiden bestehen auch hinsichtlich der Abhängigkeit von der Anisotrophie.
Quelle: CD Römpp Chemie Lexikon – Version 1.0, Stuttgart/New York: Georg Thieme Verlag 1995
Wärmeübertragung
Die Wärmeübertragung spielt für die Isolierung eine entscheidende Rolle. Bei den AGK® Werkstoffen wird meistens die Wärmeleitzahl angegeben, aber dies berücksichtigt nur einen Aspekt der Wärmeübertragung. Man unterscheidet grundsätzlich:
Wasseraufnahme
Die Wasseraufnahme ist eine wichtige Kenngröße eines Isolierstoffes. Grundsätzlich verschlechtert die Wasseraufnahme die Isoliereigenschaft gegen Temperatur. Weiteres Kernproblem im Bereich der Hochleistungswerkstoffe ist die Gefahr, dass bei schockartigem Erhitzen, das Wasser plötzlich verdampft und dabei das Material zerstört. Rissen oder gar großflächigen Abplatzungen können die Folge sein. Im Falle einer Elektroisolierung besteht die Gefahr des Verlustes der Elektroisolierfähigkeit. Dies ist allerdings nur dann der Fall, wenn sich im Wasser leitfähige Salze oder Ähnliches lösen, da reines Wasser nicht leitet.
Wasserglas
Bei W. handelt es sich um Alkalisilicate (=Alkalisalz der Orthokieselsäure) als Natriumsilicat (führt zu Natronwasserglas) oder Kaliumsilicat (führt zu Kaliwasserglas) in Wasser gelöst. Das Pulver dieser Silicate wird unter Temperatur (140-150°)und Druck (4-5bar) im Autoklaven in Wasser bzw. Wasserdampf gelöst und man erhält, je nach Verhältnis, eine alkalische (pH: 10-13): Flüssigkeit, ein Kolloid oder Gel als Natronwasserglas oder Kaliwasserglas.
WEEE - Richtlinie
Die W. bezieht sich auf Elektro- und Elektrogeräte-Abfall. In Deutschland wurde mit dem ElektroG die entsprechenden EU-Richtlinien bzgl. WEEE und RoHS in nationales Recht umgesetzt. Als Werkstoffverkäufer und Bauteilhersteller ist man nur zweitrangig betroffen. Allerdings müssen die Endfertiger das ElektroG einhalten und daher müssen die Komponenten der gesamten Lieferkette insbesondere den §5 Stoffverbote erfüllen: "Es ist verboten, neue Elektro- und Elektronikgeräte in Verkehr zu bringen, die mehr als 0,1 Gewichtsprozent Blei, Quecksilber, sechswertiges Chrom, polybromiertes Biphenyl (PBB) oder polybromierten Diphenylether (PBDE) je homogenem Werkstoff oder mehr als 0,01 Gewichtsprozent Cadmium je homogenem Werkstoff enthalten."
Weisszement
W. ist ein sehr eisenoxidarmer Portlandzement.
Wollastonit
Bei W. handelt es sich um ein natürliches kristallisches Mineral, welches in diversen Lagerstätten weltweit gefördert wird. Chemisch gesehen ist es ein Calciumsilikat (Ca3[Si3O9]), daher ist in reiner Form auch von weisser Farbe. Der Schmelzpunkt liegt bei 1540°C. Mit seiner eher faserigen Gestalt stellt es ein Substitut für Asbest dar. Manche Rohstoffförderer geben eine Sinterungstemperatur von 991-1196°C an. Ab 1120°C kommt es zur Umwandlung in Pseudowollastonit. W. wird auch als Füllstoff bzw. Verstärkungsmaterial eingesetzt. Als letzteres erhöht W. Zugmodul und Biegemodul von Kunststoffen. Für einige Anwendungen ist W. sogar im Lebensmittelbereich zugelassen. In Rezepturen von einigen Faserzementen ersetzt es das verbotene Asbest.

 

 

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